Neue Zollbestimmungen in der Türkei: Was Versandkunden und Online-Händler jetzt wissen müssen
In der globalen Versand- und Logistikwelt ändern sich die Regeln ständig – insbesondere, wenn es um grenzüberschreitenden E-Commerce geht. Für Sie als Versender oder Online-Shop, der Sendungen in die Türkei macht, gibt es aktuell wichtige Neuerungen bei den Zoll- und Einfuhrvorschriften zu beachten:
Die Ministry of Trade of the Republic of Türkiye hat mit Wirkung ab dem 20. Oktober 2025 eine neue Allgemeinverfügung (General Circular 2025/11) erlassen, die vor allem bestimmte Produktgruppen beim Versand per Post- oder Expresskurier in die Türkei betrifft.
Worum geht’s genau?
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Die Einfuhr von Schuhen, Spielwaren und Lederwaren (z. B. Taschen, Leder-Accessoires) in die Türkei über Post- oder Expresskurierdienste mit vereinfachter Zollanmeldung („Simplified Customs Declaration“) wurde eingeschränkt.
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Hintergrund: Bei Untersuchungen wurden in vielen dieser Produktgruppen erhebliche Sicherheits- und Gesundheitsrisiken festgestellt (z. B. Phthalate, Blei, Cadmium, …) – rund 81 % der geprüften Artikel entsprachen den nationalen Sicherheitsanforderungen nicht.
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Parallel gelten bereits schon andere Änderungen: etwa eine Senkung der Wertgrenze für zollfreies Einführen und Erhöhung der festen Zollabgaben (z. B. von 20 % auf 30 % bzw. 60 %) bei B2C-Sendungen.
Was bedeutet das konkret für Sie und Ihre Logistik-Prozesse?
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Produktprüfung vor Versand
Wenn Sie Sendungen mit Schuhen, Spielwaren oder Lederwaren in die Türkei verschicken – gerade über Postdiensten oder Express‐Kurieren – ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Diese Sendungen könnten ohne volle Zollabwicklung oder unter dem vereinfachten Verfahren nicht mehr zulässig sein. -
Versandwege & Zollverfahren überdenken
Entscheiden Sie, ob der Versand weiterhin über einen Express-Dienst mit vereinfachtem Verfahren sinnvoll ist oder ob eine reguläre Zollanmeldung (kommerzielles Verfahren) erforderlich wird. Das kann sich auf Zollkosten, Zeit und Aufwand auswirken. -
Kommunikation mit Kunden & Lieferanten
Ihre Kunden (z. B. türkische Endkunden) sollten informiert werden, sodass keine unangenehmen Überraschungen entstehen – etwa längere Verzollungszeiten, zusätzliche Kosten oder Rücksendungen. Auch Ihre Lieferanten und Versand-Partner sollten über die neuen Anforderungen Bescheid wissen. -
Kosten- und Risikoanalyse
Bedenken Sie, dass bei Nichtbeachtung der Vorschriften Sendungen versichert nicht gut gehen könnten: Verzögerungen, Rückgabe oder zusätzliche Zollgebühren sind möglich. Eine genaue Analyse der Kosten und Risiken für Ihre Türkei-Versandstrategie empfiehlt sich.
Warum diese Regelung jetzt kommt – ein Blick hinter die Kulissen
Die Türkei hat einen stark wachsenden E-Commerce-Markt und intensiviert gleichzeitig ihre Schutzmaßnahmen für Verbraucher und Produzenten. Durch die hohen Mengen an Kleinsendungen per Post/Express stiegen die Risiken – etwa durch unsichere Produkte oder unfairen Wettbewerb gegenüber inländischen Anbietern.
Mit der neuen Regelung adressiert die Regierung zwei Ziele:
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Produktsicherheit & Verbraucherschutz
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Stärkung einheimischer Betriebe
Für Sie als versendendes Unternehmen heißt das: Regeln ändern sich — Versandstrategie muss mitwachsen.
Empfehlungen für Ihre Versandstrategie in die Türkei
Damit Ihre Sendungen in die Türkei reibungslos laufen, empfehlen wir bei paket-international folgende Vorgehensweise:
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Klassifizierung prüfen – Stellen Sie sicher, welche Warennummer (HS-Code) Ihre Produkte haben und ob sie in einer der betroffenen Kategorien (Schuhe, Spielwaren, Lederwaren) liegen.
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Zollverfahren wählen – Wenn betroffen: reguläre Zollabfertigung statt vereinfachter „Post/Express“-Variante wählen, ggf. mit Einkaufspartnern vorab klären.
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Dokumentation bereitstellen – Konformitätsnachweise bzw. Angaben zu Sicherheitsstandards (z. B. TAREKS System in der Türkei) sollten vorhanden sein.
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Kunden informieren – Transparente Kommunikation bzgl. potenzieller Verzögerungen oder Zusatzkosten ist Teil des guten Services.
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Alternativen prüfen – Bei vielen Sendungen in die Türkei lohnt sich Prüfung von Sammelverzollung, lokalen Pickup-Netzwerken oder Fulfilment-Lösungen in der Türkei.
Anpassung ist Pflicht, Versand bleibt Chance
Die neuen türkischen Zoll- und Einfuhrvorschriften setzen klare Grenzen für bestimmte Produktgruppen im grenzüberschreitenden Versand. Für Sie als Online-Händler oder Logistikdienstleister besteht jetzt die Herausforderung – und die Chance – Ihre Prozesse entsprechend anzupassen und damit weiterhin effizient und regelkonform in die Türkei zu versenden.
Mit der richtigen Vorbereitung bleibt Ihr Versand nicht nur compliant, sondern wird zu einem Wettbewerbsvorteil: Sie zeigen Verlässlichkeit, reduzieren Risiken und erhöhen Kundenzufriedenheit.
Bei paket-international.com stehen wir Ihnen mit Expertise und Lösungen zur Seite, damit Ihre Türkei-Versendungen auch unter den neuen Rahmenbedingungen reibungslos funktionieren.
FAQ - Häufig gestellte Fragen
Ab wann gelten die neuen Regelungen genau?
Ab wann gelten die neuen Regelungen genau?
Laut Mitteilung der türkischen Behörden mit Wirkung ab dem 20. Oktober 2025.
Welche Produktgruppen sind betroffen?
Welche Produktgruppen sind betroffen?
Schuhe, Spielwaren, Lederwaren – bei Versand per Post/Express mit vereinfachter Zollanmeldung.
Welche Wertegrenzen und Zollsätze gelten allgemein?
Welche Wertegrenzen und Zollsätze gelten allgemein?
Für viele Sendungen wurde die Freigrenze auf etwa € 30 gesenkt, Zoll auf Paket-Sendungen aus der EU wurde auf etwa 30 % angehoben, für andere Länder bis zu 60 %.
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