Falsche Kundenanschrift – wer haftet, wenn das Paket nicht ankommt?
Ein Zahlendreher, ein fehlender Straßenname oder ein vergessener Adresszusatz – kleine Fehler in der Versandadresse können große Folgen haben. Immer öfter landen Pakete nicht beim Empfänger, sondern irgendwo auf dem Rückweg oder im Nirgendwo.
Für Onlinehändler stellt sich dann die Frage: Wer haftet eigentlich, wenn das Paket wegen einer fehlerhaften Adresse nicht zugestellt werden kann – Händler oder Kunde?
Realität im E-Commerce: Adressfehler passieren – aber wer trägt das Risiko?
Gerade bei internationalen Sendungen kommt es immer wieder vor, dass Adressen unvollständig oder falsch eingegeben werden – sei es durch den Kunden oder bei der Übertragung der Daten in die Versandabwicklung. Wenn ein Paket dann nicht ankommt, verzögert wird oder zurückkommt, entsteht nicht nur Frust, sondern oft auch ein finanzieller Schaden.
Wichtig zu wissen: Grundsätzlich gilt im deutschen Recht das sogenannte Versendungsrisiko – und das liegt im unternehmerischen Bereich des Verkäufers, solange der Kunde Verbraucher ist. Erst mit der erfolgreichen Zustellung geht das Risiko auf den Empfänger über.
Was bedeutet das konkret?
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Ist die Adresse korrekt, aber der Paketdienst liefert nicht?
→ Dann haftet in der Regel der Versanddienstleister, und der Händler kann Ersatz geltend machen. -
Ist die Adresse falsch, weil der Kunde sich vertippt hat?
→ Dann kann der Händler – je nach Einzelfall – argumentieren, dass der Kunde selbst das Risiko verursacht hat. In der Praxis ist das aber oft schwer durchzusetzen. -
Hat der Händler die Adresse falsch übernommen oder nicht geprüft?
→ Dann trägt der Händler die Verantwortung – auch für die Kosten der Rücksendung oder Neuversendung.
Internationale Rücksendungen: noch teurer, noch komplizierter
Gerade bei Rückläufern aus dem Nicht-EU-Ausland (z. B. China, USA, Schweiz) wird es problematisch. Denn hier können zusätzlich Zollgebühren, Rückführungskosten und Einfuhrabgaben entstehen. Ein falsch adressiertes Paket, das von der chinesischen Post nicht zugestellt werden kann, verursacht oft hohe Zusatzkosten, die der Händler meist selbst tragen muss – wenn keine klare Adressprüfung oder Absicherung erfolgt ist.
Was können Onlinehändler tun?
1. Adressvalidierung vor dem Versand
Nutzen Sie automatische Prüfmechanismen im Checkout oder ERP-System, um fehlerhafte oder unvollständige Adressen frühzeitig zu erkennen. Wir beiten Ihnen eine in unserem System integrierte Adressprüfung.
2. Bestellbestätigung mit Adresskontrolle
Lassen Sie Ihre Kunden die eingegebene Adresse vor dem Versand aktiv bestätigen. Ein einfacher Hinweis wie „Bitte prüfen Sie Ihre Adresse sorgfältig – wir haften nicht für Zustellprobleme durch Eingabefehler“ kann im Zweifel rechtlich helfen.
3. Dokumentation für den Nachweis
Speichern Sie die Original-Eingaben des Kunden und die Versandetiketten. Sollte es später zu Streitigkeiten kommen, können Sie nachvollziehen, wer den Fehler verursacht hat.
4. Versicherungen oder Versandoptionen mit Rücklaufgarantie
Wenn Sie regelmäßig in Länder mit hohem Risiko versenden, kann sich eine Zusatzversicherung oder ein Rücksendevertrag lohnen. Wir haben für Sie die perfekte Lösung.
Unser Tipp von weltweitversenden:
Als internationaler Versanddienstleister wissen wir, wie ärgerlich Adressfehler sind – vor allem, wenn daraus hohe Zusatzkosten entstehen. Deshalb bieten wir nicht nur den reinen Versand, sondern auch individuelle Lösungen zur Adressprüfung, zur Retourenvermeidung und zur sicheren Dokumentation Ihrer Sendungen.
Sprechen Sie uns an – wir helfen Ihnen, Ihre Versandprozesse rechtssicher und effizient zu gestalten.